Kamerasysteme

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Moechte man dieser Tage einen Vergleich verschiedener (digitaler) Kamerasysteme tun, dann sollte man schon genau hinschauen. Wagen wir also einmal den Vergleich und eine kleine, nicht abschliessende Bewertung der Vor- und Nachteile.

Heutzutage (dieser Artikel wurde im Juli 2011 erstellt) stellen Spiegelreflexkameras immernoch eine eigene Klasse dar. Es handelt sich dabei fast ausnahmslos immer auch um Systemkameras, da der Anwender hier in der Lage ist, Komponenten seines Systems auszutauschen oder zu ergaenzen. Im Allgemeinen sind dies die verschiedenen Objektive, die fuer meine Kamera erhaeltlich sind. DSLRs punkten mit einer ueppigen Ausstattung und den besten Bildergebnissen. Spezielle Vorkehrungen wie eine automatische Sensorreinigung freuen den Profi.
Geraete mit Wechselobjektiven finden sich mittlerweile aber auch ohne Spiegeloptik, man spricht deshalb im zweiten Fall auch von spiegellosen Systemkameras oder nur von Systemkameras, wenn man kombinieren kann und es sich nicht um eine DSLR handelt. Diese spiegellose Klasse verzichtet oft auch auf einen optischen Sucher. Spiegel und optischer Sucher sind durch elektronische Vorkehrungen ersetzt, dadurch werden sehr kompakte Abmessungen des Chassis moeglich. Was bleibt sind die Abmessungen eines guten Objektivs, je nach Brennweite auch.

Bei Bridgekameras bleiben einige der guten Merkmale von klassischen Spiegelreflexkameras erhalten, dabei geht es vorallem um die Bildtreue durch die Verknuepfung von gesehener und aufgenommener Aufnahme und um die Qualitaet der Aufnahme selbst. Bei einem Micro-Four-Third-System beispielsweise hat man auch Wechselobjektive, also eine Systemkamera zur Verfuegung, ansonsten wird ein fest montiertes Objektiv mit einem Superzoom wie bei Olympus wettgemacht. Auf der anderen Seite hat man es mit Kameras zu tun, die einigen Platz beanspruchen. Dafuer ist das Gehaeuse gross genug, um Andockmoeglichkeiten zu schaffen und Tasten und Schalter sind recht ergonomisch ausgestaltet. Es findet sich genuegend Platz fuer ein schwenkbares und hochaufloesendes Display. Ausstattung, Akku und Speicherkartenaufnahmen sind somit vorbildlich und mit DSLRs vergleichbar. Spiegellose Systemkameras werden in den Messwerten, wie Rauschverhalten und Dynamikumfang, oft ueberfluegelt. Es werden optische oder auch elektronische Sucher eingesetzt. In dieser Klasse kann man auch zahlreiche Funktionen wie zur Bildmanipulation, Serienfunktionen, HDR-Aufnahmen, Macroaufnahmen und ansprechende ISO-Werte erwarten.

Kompaktkameras sind eine insgesamt preiswertere Kategorie, auch hier werden mittlerweile noch grosse Bildsensoren verbaut. Teilt man weiter auf, finden sich als groessere Modelle die Zoomkameras in dieser Klasse. Dort hat man also verschiedene Brennweiten durch einen komfortablen Motorzoom gleich mit an Board und einige auch manuelle Einstellmoeglichkeiten immer noch zur Verfuegung. Obwohl beim Nichtprofi kaum gefragt, muss nun aussen vor bleiben, einen optischen Filter oder andere Objektivaufsaetze zu nutzen. Ganz knapp an ein Objekt annaehern wird ebenso schon schwieriger.

Mittlere Kompakte bieten noch wenigen optischen Zoom. Die als Reisekamera geeigneten Modelle punkten aber immer noch mit grossen Bildsensoren, die Elektronik macht schnelle Bildfolgen moeglich und jede Menge Motivprogramme und elektronische Vorkehrungen wie Bildstabilisator, GPS und Gesichtserkennung sind moeglich. Solcherlei Kameras passen gut in die Jackentasche und sind deshalb fuer alle Gelegenheiten unterwegs geeignet. Hier wird schon auf alle wirklich feinmechanischen Komponenten verzichtet. Es werden statt Standardakkus verschieden geformte Systemakkus eingesetzt. Es gibt oft schon keine Moeglichkeit mehr, einen externen Blitz oder andere Komponenten anzuschliessen.

Die ganz Kleinen sind auch besonders preiswert, denn hier gibt es nicht die neuesten technischen Errungenschaften. Bei den Optiken muss man weitere Abstriche machen. Gesucht wird ausschliesslich ueber das rueckseitige Display, welches nun fest angebracht ist. Mitunter ist ein Mobiltelefon schon groesser. Aber eine Kleinkamera, die sich auf das Fotografieren beschraenkt, liefert gegenueber der minimalen Handylinse immer noch die besseren Ergebnisse. Man kann sie als Zweitgeraet ueberall mit hinnehmen und der Kauf tut dem Hobbyknipser nicht mehr weh in der Brieftasche. Eine Ultrakompakte verwendet auch oft nur die Auflademoeglichkeit per USB-Kabel.

Technische Neuerungen der juengeren Vergangenheit haben zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und auch dazu beigetragen, dass diverse Grenzen verwischen und Geraete entstehen, die diverse Alleskoenner sind. Mitunter finden sich neue technische Vorkehrungen und Features, die man bisher keiner der Klassen zugeordnet hat, Hersteller verwenden gern ihre eigenen Bezeichnungen dafuer.
So werden Videoaufnahmen, nun auch in Full-HD in verschiedenen Geraeteklassen moeglich. Bei Spiegelreflexkameras finden sich neben Schwenkspiegeln nun auch teiltransparente Spiegel mit Vor- und Nachteilen wiederum. Fuer die DSLRs werden bemerkenswerterweise nun auch elektronische Automatikfunktionen angeboten, wie sie zuerst nur in Kompakten verfuegbar waren. Neben den DSLRs stehen Bridgekameras und Systemkameras fuer die besten Werte bei Lichtempfindlichkeit und Ausloeseverzoegerungen. Die Gewichte der Geraete wiederum senken sich insgesamt, auch bei den Grossen. Moege also jeder fuer seine Zwecke abwaegen und die richtige Wahl treffen…

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