Perspektive

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Perspektive in der Fotografie ist wohl, wenn man bei der Betrachtung einer Abbildung den Raum spueren kann und offensichtlich wird, wie sich Aufnehmer und Motiv gegenseitig verhalten.

Und die Anfaenge liegen dann auch in der Malerei, wo es anfangs nur die „Bedeutungsperspektive“ gab, in dem Objekte verschieden gross dargestellt wurden, um ihre unterschiedliche Wichtigkeit herauszustellen. Erst in der Renaissance hat man sich von der platten Darstellung wie in Hoehlenmalereien, Bilder des Altertums und quasi Kinderzeichnungen entfernt, in dem Werke entstanden sind, welche „mehr“ Perspektive boten und versucht wurde, den Raum auch in seiner dritten Dimension auf die 2D-Flaeche abzubilden.
Im „Raum“ kann man heutzutage bspw. in die Zentralperspektive oder Fluchtpunktperspektive unterscheiden. Aber da gibt es natuerlich noch viel mehr und fuer die Belange der Digitalfotografie noch einiges mehr zu beachten…

In der Praxis dann auch entscheidend fuer den Fotografen sind die Abstandverhaeltnisse zwischen den potenziellen Fotoobjekten und die eigene Entfernung dazu. Will man das aendern, muss man also seine eigene Positon aendern, bevor man auf den Ausloeser drueckt. Es gibt ja den Spruch, dass fuer ein gutes Foto vor allem die eigenen Beine verantwortlich sind. Was muss ich also dazu wissen?

Vogelperspektive

Normalerweise liegt das Objekt frontal und es muss das Objektiv nur wenig nach oben oder unten geneigt werden. Aus einer stark erhoehten Position, wie von einem Aussichtsturm, Wohngebaeude oder gar Heissluftballon, ergeben sich Aufnahmen, deren Ziel unter einem ausgebreitet liegen. Ein Horizont findet im Motiv nicht statt, ist ausserhalb des Bildes. So zum Beispiel Bilder der Stadtlandschaft schraeg nach unten aufgenommen, vom Berliner Fernsehturm aus…

Ameisen- oder Froschperspektive

Hier also umgekehrt. Der „Augenpunkt“ liegt in Erdnaehe und man schaut nach oben. Himmel ist mit auf dem Motiv und man fotografiert bspw. die in die Hoehe wachsenden Blumen im Beet. Das ist dann auch ein beliebtes Beispiel fuer „stuerzende Linien“, wenn man mit kleiner Objektivhoehe zum Beispiel den Koelner Dom ablichten moechte. Denn man ist immer zu nahe dran und die Kanten des Objekts laufen spitz und diagonal zu. Manchmal aber eben auch Stilmittel…

Panorama

Panaroma-Bilder sind Gang und Gaebe und werden durch Hardware (Kameras) und Software auch divers unterstuetzt. Haben Abbildungen ein Seitenverhaeltnis von unterschiedlicher als 2:1 gelten sie also als „Panorama“. Aber auch ohne das Verhaeltnis der Seiten zu aendern, gibt es unabhaengig von den gaengigen Fotoformaten Kriterien fuer eine Panoramadarstellung. Die ist immer dann gegeben, wenn ein Objekt frontal in Angriff genommen wird und ein grosser Bildwinkel (z.B. durch ein kurzbrennweitiges Objektiv auf der Kamera) gegeben ist.

„Fisheye“

Alles, was sich nicht in der Naehe der Bildmitte befindet, ist gekruemmt. Viel mehr gibt es fast zur technischen Beschreibung nicht zu sagen. Man merkt schon, dass ich kein Fan davon bin, aber ein Stilmittel ist es allemal. Man unterscheidet Aufnahmen mit Weitwinkel- und Superweitwinkel-Objektiven und die rechteckige und zirkulare Abbildung.

Nahbereich

Klar, hier gibt es den geringen Aufnahmeabstand von wenigen Zentimetern bis hin zum Meterbereich. Dadurch kann man recht einfach mit der Brennweite arbeiten, in dem zum Beispiel ein vorgestreckter Ast eines Baumes oder die Hand einer Person im Vordergrund scharf und bildfuellend dargestellt werden, der Rest geraet in der Schaerfe und in der Bedeutung in den Hintergrund. Eine Variante der modernen Bedeutungsperspektive also…

Und, wie immer gibt es kuenstlerischen Freiraum. Kategorien sind also eigentlich nicht. Aber die kleine Auswahl der sprichwoertlichen Perspektiven sollte vielleicht Anregung fuer eure eigenen Aktivitaeten sein…

Swen Hopfe

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