Test Panasonic Lumix DMC-G3

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System, kompakt und super Bilder.

Die G3 von Panasonic gibt es nun schon seit Mitte vorigen Jahres. Im Dezember wurde sie angeschafft und deshalb soll nun auch ein Bericht abgegeben werden. Natuerlich wurde das Modell bewusst ausgesucht. Und gesucht wurde nach einer Systemkamera, nicht unbedingt, um staendig Objektive zu wechseln, sondern um eine vergleichsweise gute Optik zu haben. Das Geraet sollte aber kompakter sein als eine DSLR und trotzdem Komfort und natuerlich sehr gute Bilder liefern, HD-Videos inklusive. Das Alles zu einem fuer einen Hobby-Fotografen erschwinglichen Preis, als Erstkamera fuer den taeglichen Gebrauch gedacht. Alles das erfuellt die Lumix locker und hat darueber hinaus auch ein paar nette Details zu bieten.

Ja, sie sieht besser aus als die Vorgaengerin, das Gehaeuse ist dann auch groesstenteils aus Aluminium. Welche Farbe man waehlt ist wohl eher zweitrangig. Das Gewicht von 544 Gramm konnte sie nur etwas zur G2 reduzieren. Mit dem Set-Objektiv von 14-42 Millimeter passt sie auch nur schwerlich in eine Jackentasche, aber wenn man Qualitaet haben moechte, kann man eben nicht von einer Minikamera ausgehen. Ein Auswahlkriterium waren vielmehr die Bildqualitaet und der 3Zoll-Touchscreen. Klar, dass dadurch auch mechanische Bedienelemente wegfallen. Der in alle Richtungen schwenkbare Screen ist aber in Groesse, Aufloesung und Schaerfe absolut empfehlenswert und auch fuer den Videofilmer ein willkommenes Hilfsmittel.

Bei der Ausstattung mit iA+Modus, 20 Motivprogrammen, Aenderungsmoeglichkeit von fast allen Einstellungen, bleiben keine Wuensche offen. Es gibt jede Menge Fokussierhilfen. Belichtung, Weißabgleich und auch die Schaerfentiefe lassen sich korrigieren. Auch dasmanuelle Einstellen von Zeit und Blende gefallen dem ambitionierten Fotografen. Fotografiert wird in verschiedenen Formaten mit bis zu 16MP. Der Autofokus ist super schnell, Scharfziehen nach nicht mehr spuerbaren Bruchteilen einer Sekunde, laut Testberichten 0,3s. Serienbilder werden beeindruckend mit bis zu 20 Stueck pro Sekunde erzeugt. Dies wird bei Bildern unter 4MB Dateigroesse erreicht, sollte aber total ausreichend sein. Der staendige Autofokus und die Bildstabilisierung funktionieren bei Fotoaufnahmen klaglos, bei Videoaufnahmen sucht der Nachfuehr-AF etwas. Aber was sich beschweren, wenn man da an die Technik vor ein paar Jahren denkt, wird schnell klar, dass hier einiges an Innovation drinsteckt!

Bei der Bildqualitaet kann die G3 ebenfalls punkten, in ihrer Klasse und im Vergleich zum aelteren Modell. Zuerst einmal faellt aus eigener Erfahrung auf, dass selbst in recht dunkler Umgebung nur minimales Farbrauschen erkennbar ist. Hier wird dann zwar auch die Rauschunterdrueckung aktiv, aber das letztendliche Ergebnis sollte zaehlen. In diversen Tests im Labor wurde dann auch ermittelt, dass bei Empfindlichkeitswerten bis ISO1600 sowohl Luminanzrauschen als auch Farbrauschen im gruenen Bereich bleiben. Darueber hinaus nimmt der Dynamikumfang dann ab. Aber bitte mal mit Konkurrenzprodukten oder wirklichen Kompakten vergleichen und am besten selber Bilder machen. Da gibt es dann keine wirkliche Kritik mehr, zumal man auch noch bei ISO3200 gut arbeiten kann. Bei ISO400 soll sich die Anzahl der Stoerpixel, gemessen zur G2, sogar halbiert haben.

Verzeichnungen und farbige Saeume an Kanten, die ich noch von meiner Vorgaengerkamera gewohnt war, gibt es praktisch nicht mehr, jedenfalls nicht bei Normalblenden. Hier kann ich die diversen Tests absolut bestaetigen und man sieht, dass der Bildsensor gut mithalten kann. Was meinem Geschmack auch ziemlich nahe kommt, ist die Darstellung der Farben. Diese sind nicht uebersaettigt, aber kraeftig genug gewaehlt und machen einen super Eindruck. Diverse Publikationen sprechen mitunter ueber Abweichungen bei gruenen Farbtoenen. Wie aber der Weissabgleich in verschiedenen Lichtsituationen arbeitet, das ist schon eine Wissenschaft fuer sich. Fuer mich ist die vorliegende Grundabstimmung die komfortabelste, die ich bisher vorgefunden habe. Fotografieren Sie einmal Motive am Abend mit dieser Kamera und Sie werden sich ueber noch vorhandene Farben und vorallem ueber sofort verwertbare Ergebnisse freuen, ganz ohne Nachbearbeitung!

Auch die Filmaufnahmen koennen sich sehen lassen, Full-HD bei 50i und 25p funktionieren super. Nun, die Videofaehigkeit vergleichbarer Spiegelreflexmodelle kann da nicht mithalten. Und man fragt sich auch gleich, wohin denn die Reise bei den klassischen Videocams da noch gehen soll. Der Zoom laeuft absolut rund, natuerlich nicht ganz geraeuschlos. Es gibt das Standard-Gewinde fuer ein Stativ und den Steckkontakt fuer einen Blitz auf der Oberseite. Ja, diese Panasonic ist nicht zuletzt deshalb eine Grosse. Die Akkulaufzeit ist OK, man kann bei Maximalaufloesung von 4.576 x 3.432 Pixel immerhin 460 Fotos ohne Blitz machen. Schade, dass der Objektivdeckel keine Festhalte-Schnur hat. Naja, irgendwas ist ja immer.

Resume: Eine Micro-Four-Thirds-Kamera mit vorbildlicher Detailzeichnung, minimalem Bildrauschen, rasantem Autofokus, einem genialen Touchscreen und super Ausstattung als alternative Wahl zur DSLR. Gehaeuse und Verarbeitung gut und das Ganze gab es Ende 2011 fuer 499 Euro. Wer sich da eine Mini-Systemkamera fuer mehr Geld anschaut, der moechte es einfach nur noch kleiner und ist selber schuld. Ein Blick in das Haendlerregal untermauert den Eindruck, fuer diesen Preis schwerlich etwas Besseres erwerben zu koennen. Die Lumix DMC-G3 ist deshalb eine absolute Empfehlung.

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